Michael Goldgruber (AT)

„Skywalk“
www.goldgruber.at

10. 06. 2009 19-22h, 7-10pm

Michael Goldgruber – fasziniert von Apparaturen und Architekturen des Konsums von Panorama und Aussicht – ist in Form von Fotografie, Malerei und Video auf der Spur der Medialisierung von Landschaftswahrnehmung. Konstruktionen aus Stahl, Beton oder Holz als Direktiven des Blickes vor atemberaubenden Panoramen; das romantische Leitmotiv des Erhabenen als Argument für perzeptive bis ideologische Territorialbesetzung.Goldgrubers Arbeiten lassen Querverbindungen von Caspar David Friedrich bis in die historische Strömung des Kolonialismus herstellen.
„Skywalk“ ist der Name einer Aussichtsplattform im Mittelgebirge des Wiener Umlands. Auf dem nach ihr benannten Fototriptychon lenkt Goldgruber den Blick des Betrachters auf die Architektur, durch welche man zum Betrachten des Panoramas eingeladen wird – die aber zugleich den Blick verfremdet und die Rezeption beeinflusst. Menschenleer, gleich einem verlassenen Kinosaal präsentiert sich auch die Fotoarbeit „Ohne Titel“, ein Sitzensemble, dessen Position oberhalb der Südtiroler Berge ein imposantes Panorama inszeniert. In dieser Leere mischt sich zum scheinbaren Genuss des Panoramas immer ein mulmiges Gefühl. Wo Menschen in Wirklichkeit auf die „Schauderterrasse“ hinaustreten, um die Aussicht zu bewundern, herrschen in Goldgrubers Videoarbeit Abgrund und Beton, paranoides Stimmengewirr und unheimliche Weite vor. Die Endlichkeit inszenierten Panoramakonsums dominiert die Szene. Zum Genuss scheinbar authentischer Naturwahrnehmung mischt sich ein Beigeschmack von Künstlichkeit. <<< back